Validation Training Institute

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VTI is proud to share the work of Validation supporter and pioneer Dr. Marina Kojer.

Dr. Marina Kojer, Validation Worker, Pioneer and Author
(English translation – followed by the German)

VTI is proud to share the work of Validation supporter and pioneer Dr. Marina Kojer. As chief doctor for a department of the largest long-term care home in Europe , she began using the Validation method in 1997 and integrating ‘person-centered care’ into everyday life of the staff and patients. Dr. Martina Schmidl, one of her senior physicians has written a wonderful chapter for Marina Kojers book, Old, sick and confused, , 4th edition  published 2021 by Kohlhammer-Verlag.

“The importance of Validation for the doctor” is a beautiful description of how the Validation method can improve the lives of older adults living in long-term care as well as the medical professionals who care for them. Here are snippets of what she wrote.

“After training in validation, I became better and better at establishing a sustainable contact with the patients, which allowed me to gain their trust. In this way, I succeeded,

– help anxious patients to relax,

– calm upset, screaming patients,

– to find out where a patient had complaints and what kind they were, 

– touching and examining patients, 

– carry out targeted diagnostics,

– finding out which dosage form of a medication the patient preferred and to act accordingly,

– prescribing medication that the patient took regularly (and did not spit out), 

– prescribing less sedating medication,

– administering injections without having to use force.

 

This also changed my attitude towards my work:

– I experienced less stress myself. 

– I was happy that I was now treating many more satisfied patients.

– I enjoyed my work again and was not “finished” in the evening but knew: “I did my job well today”.

– I experienced touching human encounters that I found very satisfying, that made me richer and promoted my own inner growth”. (Schmidl M 2021, p..143)

Dr. Schmidl noticed changes in the following:

Improvement of pain diagnostics and pain therapy

Differentiation between discomfort, anxiety and illness

Clearer diagnosis 

Improved therapy 

 

The patient has a say

Symptom control instead of sedation” (p..144)

 

Her closing words:

Since I started approaching the patients in a validating way, it had become quite natural for them to greet me with a smile, shake my hand and thank me for the attention they had received when I said goodbye. They held me tightly, hugged me and obviously felt that they were in good hands and well looked after. They were so grateful just for the fact that they felt respected and understood again! 

Their trusting smiles, their gratitude, the knowledge that I was looking after them well as a doctor and, last but not least, the increasing recognition from their relatives were ample rewards for all the efforts.” (p. 145)

 

———————German —————————

 

Das VTI ist stolz darauf, die Arbeit der Validation- Förderin und Pionierin Dr. Marina Kojer vorzustellen. Als Chefärztin einer Abteilung des größten Langzeitpflegeheims Europas begann sie 1997, die Kommunikationsmethode Validation anzuwenden und die „personenzentrierte Pflege“ in den Alltag der MitarbeiterInnen und PatientInnen zu integrieren. Sie hat ein wunderbares Kapitel für das Buch „Alt, krank und verwirrt“ geschrieben, das im Kohlhammer-Verlag erschienen ist.

„Die Bedeutung der Validation für die Arztin“ ist eine schöne Beschreibung, wie die Validationsmethode das Leben älterer Erwachsener, die in der Langzeitpflege leben, sowie der Ärzte und Ärztinnen, die sich um sie kümmern, verbessern kann. Hier sind Auszüge aus ihrem Text.

Nach der Ausbildung in Validation vermochte ich immer besser, einen tragfähigen Kontakt mit den Patientinnen herzustellen, der es mir erlaubte, ihr Vertrauen zu erwerben. Auf diese Weise gelang es mir,

  • ängstlichen Patientinnen zu helfen sich zu entspannen,
  • aufgebrachte, schreiende Patientinnen zu beruhigen,
  • herauszufinden, wo eine Kranke Beschwerden hatte und welcher Art sie waren, 
  • Patientinnen zu berühren und zu untersuchen, 
  • gezielte Diagnostik zu betreiben,
  • herauszufinden, welche Darreichungsform eines Medikaments der Patientin am liebsten war und mich danach zu richten,
  • Medikamente zu verschreiben, die die Patientin auch regelmäßig einnahm (und nicht wieder ausspuckte), 
  • weniger dämpfende Medikamente zu verschreiben,
  • Spritzen zu verabreichen, ohne Zwang anwenden zu müssen.

Dadurch veränderte sich auch die Einstellung zu meiner Arbeit:

  • Ich erlebte selbst weniger Stress. 
  • Ich freute mich darüber, jetzt viel mehr zufriedene Patientinnen zu behandeln.
  • Ich hatte wieder Freude an der Arbeit und war abends nicht „fertig“, sondern wusste: „Ich habe heute meine Arbeit gut gemacht“.
  • Ich erlebte menschlich berührende Begegnungen, die ich als sehr befriedigend empfand, die mich reicher machten und mein eigenes inneres Wachstum förderten.“ (Schmidl M 2021, S.143)


Dr. Schmidl bemerkte Veränderungen in den folgenden Bereichen:

«Verbesserung von Schmerzdiagnostik und Schmerztherapie

Unterscheidung zwischen Unbehagen, Angst und Krankheit

Klarere Diagnostik

Verbesserte Therapie

Die Patientin entscheidet mit

Symptomkontrolle statt Ruhigstellung» (S.144)

 

Ihre Schlussworte:

Seit ich den Patientinnen validierend begegnete, war es ganz selbstverständlich geworden, dass sie mich lächelnd begrüßten, mir die Hand reichten und sich beim Verabschieden für die erhaltene Zuwendung bedankten. Sie hielten mich fest, umarmten mich und fühlten sich offensichtlich gut aufgehoben und gut betreut. Allein schon dafür, dass sie sich wieder respektiert und verstanden fühlen durften, waren sie so dankbar! 

Ihr vertrauensvolles Lächeln, ihre Dankbarkeit, das Wissen, dass ich sie als Ärztin gut betreute und nicht zuletzt auch die zunehmende Anerkennung durch die Angehörigen, waren reichlicher Lohn für alle Mühe“. (S.145)

Zitate aus:

Schmidl M (2021) Die Bedeutung der Validation für die Ärztin. In: Kojer M (Hrsg.): Alt, krank und verwirrt. Einführung in der Praxis der Palliativen Geriatrie. Stuttgart: Kohlhammer, 4. Auflage, S. 140-145 

 

www.kohlhammer.de/go.php?isbn=978-3-17-039162-8